ÜBERSEHEN
Zweifellos und selbstbewusst übersieht man in seinen geistigen Höhenflügen die falschen Proportionen eines Wertekataloges, der den dubiosen Standpunkt unbeachtet lässt, um am Ende die achso gewichtigen exorbitanten Vorstellungen im Sande versinken sehen zu müssen.
Weststrand
Es ragt ins Meer der Runenstein,
Da sitz‘ ich mit meinen Träumen.
Es pfeift der Wind, die Möwen schrein,
Die Wellen, die wandern und schäumen.
Ich habe geliebt manch schönes Kind
und manchen guten Gesellen,
wo sind sie hin?…
H. Heine (gekürzt)
Das ist der Sinn:
Der Wind, der bricht die Wellen,
die Wellen zerbrechen Steine,
die Steine – den Willen.
Der Willen das DU,
das ICH am DU.
Wind, Wellen, Wille, Steine, ich und du, ich lass euch in Ruh‘!
Homage an H. Heine
Sonnen-Untergang
Posse
Das Fräulein stand am Meere,
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre,
der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein, sein sie munter,
Das ist ein altes Stück;
hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.
H. Heine 1844
Schauspiel
Ach, unser Heinrich Heine,
Was rufst du mir da zu?
Wenn das so einfach wäre,
Dann hätt‘ ich doch mehr Ruh.
Jetzt sitz‘ ich hier am Strande
Und seh‘ die goldne Pracht,
Wie sie vom Schwarz geschlungen
In vorgerückter Nacht.
Das will das Bild aussagen:
Vom Meer, vom Sonnenuntergang und der Nacht,
Da ich an des großen Dichters Matratzengruft
Von 1848-56 gedacht.